Warum viele Einkaufsabteilungen noch nicht KI-ready sind

Künstliche Intelligenz verspricht enorme Effizienzgewinne im Einkauf – von automatisierter Bedarfserkennung bis hin zu intelligenten Preisprognosen. Doch obwohl die Technologie verfügbar ist und erste Vorreiterunternehmen bereits messbare Erfolge erzielen, tun sich viele Einkaufsabteilungen schwer mit der Umsetzung. Warum ist das so?

In diesem Artikel beleuchten wir die fünf häufigsten Gründe, warum Einkaufsabteilungen (noch) nicht bereit für KI sind – und was dagegen getan werden kann.

1. Fehlende Datenbasis oder schlechte Datenqualität

KI ist nur so gut wie die Daten, auf denen sie basiert. Doch in vielen Unternehmen sind Einkaufsdaten:

  • unvollständig oder veraltet
  • über verschiedene Systeme und Tools verteilt
  • uneinheitlich strukturiert (z. B. Artikelbezeichnungen, Lieferantenstammdaten)
  • manuell gepflegt – mit entsprechend hoher Fehlerquote

Fazit: Ohne strukturierte, saubere Daten kann keine KI fundierte Entscheidungen treffen. Datenqualität ist der erste große Stolperstein.

2. Technologische Infrastruktur nicht vorbereitet

Viele Einkaufsabteilungen arbeiten noch mit alten ERP-Systemen, Excel-Tabellen oder Insellösungen. Für den erfolgreichen Einsatz von KI braucht es jedoch:

  • APIs und Schnittstellen
  • Cloud-Infrastruktur oder hybride Systeme
  • Datenintegration über Abteilungsgrenzen hinweg
  • Echtzeitzugriff auf relevante Informationen

Fazit: Wer KI einsetzen will, muss zuerst die digitale Basis schaffen.

3. Fehlendes Know-how und Ressourcen

Der Einkauf war lange Zeit eine überwiegend operative Funktion. Themen wie Datenanalyse, Machine Learning oder Automatisierung gehören für viele Einkaufsverantwortliche nicht zum Alltag. Häufig fehlt:

  • das technische Verständnis für KI-Projekte
  • internes Data-Science-Know-how
  • personelle Kapazität, um Innovationsprojekte voranzutreiben

Fazit: Ohne interdisziplinäre Teams und Schulungen bleiben KI-Projekte stecken.

4. Angst vor Kontrollverlust oder Jobverlust

Nicht selten begegnen Mitarbeiter KI mit Skepsis oder Ablehnung. Typische Sorgen sind:

  • „KI nimmt mir die Kontrolle über Entscheidungen.“
  • „Mein Job wird automatisiert und überflüssig.“
  • „Das wird alles zu komplex und unüberschaubar.“

Diese Ängste sind menschlich – und sie lassen sich nur durch transparente Kommunikation, Change Management und Schulung adressieren.

Fazit: Ohne die Menschen mitzunehmen, lässt sich KI nicht nachhaltig einführen.

5. Fehlende strategische Verankerung im Unternehmen

Viele KI-Projekte scheitern, weil sie isoliert gestartet werden – ohne klares Ziel, ohne Einbindung der Geschäftsführung, ohne Einbettung in eine Digitalstrategie. Wenn es an folgenden Dingen fehlt, bleibt KI ein Pilotprojekt:

  • Eine klare Vision, wie der Einkauf der Zukunft aussieht
  • Budget und Top-Management-Support
  • Change-Management-Plan
  • Langfristige Roadmap

Fazit: KI im Einkauf braucht Strategie, nicht nur Technologie.

Was Unternehmen jetzt tun sollten

Damit der Einkauf „KI-ready“ wird, braucht es einen systematischen Ansatz:

  1. Daten aufräumen & integrieren
  2. Digitale Infrastruktur schaffen
  3. Mitarbeiter weiterbilden und einbinden
  4. Pilotprojekte mit messbarem Nutzen starten
  5. KI in der Unternehmensstrategie verankern

Fazit

Künstliche Intelligenz ist ein mächtiges Werkzeug – aber sie entfaltet ihr Potenzial nur dort, wo die organisatorischen, technischen und kulturellen Voraussetzungen stimmen. Unternehmen, die diese Hürden erkennen und systematisch abbauen, haben die besten Chancen, ihren Einkauf zukunftsfähig zu machen.

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